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„Das Wirken afrikanischer Frauen in Wirtschaft und Politik in Afrika“
Datum: Freitag, 06. Juli 2018
Ort: Laaerberg, „Festwiese“, Otto-Geißler-Platz, 1100 Wien
Diskussion: 16:00 – 22:00 Uhr
A.
Wir diskutieren die Massive Benachteiligung von Frauen in Afrika. Welche Gründe finden sich für diese Benachteiligung?
Frauen sind bereits heute die treibende Kraft in Afrikas Wirtschaft und spielen eine entscheidende politische Rolle, indem sie für eine ehrlichere, engagierte Führung in Afrika eintreten. Sie haben ein Interesse daran, dass die Ressourcen so effizient wie möglich genutzt werden. Je höher der Anteil von Frauen in einem Parlament, desto niedriger ist die Korruptionsrate. Liberia ist ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Regierung geführt von Frauen (UN DESA). In anderen afrikanischen Ländern sind Frauen ebenfalls in Parlamenten stark vertreten, teilweise über 30 Prozent. Neben der politischen Arena ist das wirtschaftliche Potenzial von Frauen beachtlich: fast die Hälfte aller kleinen und mittleren Betriebe in Afrika werden erfolgreich von Frauen geleitet.
Trotz dieser positiven Entwicklung werden Frauen massiv benachteiligt. Auf vielen Ebenen haben sie eingeschränkte Rechte und aufgrund ihrer gesellschaftlichen und familiären Stellung. Die folge sind geringe Möglichkeiten an politischen Entscheidungsprozes.
Frauen spielen in der afrikanischen Wirtschaft noch immer eine untergeordnete Rolle. Durch ihre Besserstellung könnte das Wirtschaftswachstum beschleunigt werden. Die Kommission der Afrikanischen Union (AU) und das Uno-Entwicklungsprogramm (UNDP) nehmen einen neuen Anlauf, um die Stellung der Frau in der afrikanischen Wirtschaft zu verbessern. Vertreter der beiden Organisationen zeigten sich bei einer Konferenz in Nairobi davon überzeugt, dass die afrikanische Wirtschaft von einer Besserstellung der Frau profitieren und dadurch auch das Wachstum beschleunigt werden würde. Diese Einschätzung dürfte durchaus zutreffen, gelten Frauen bei Entwicklungshilfeorganisationen doch als zuverlässigere Kooperationspartner als Männer.
B.
Was können wir von afrikanischen Frauen lernen? Wie lässt sich angesichts so vieler Unterschiede Einigkeit erreichen?
Obwohl Frauen eine Schlüsselrolle in Wirtschaft und Politik einnehmen, werden ihnen nicht die gleichen Rechte gewährt, wie es Männern zusteht. Die rechtliche Gleichstellung der Frauen auf allen Ebenen ist zwingend notwendig, damit sich das gesamte Potenzial der Frauen in Afrika entfalten kann. Da sich die Förderung von Frauen in Wirtschaft und Politik positiv auf die Reduzierung der Armut auswirkt, muss die Gleichberechtigung als fester Bestandteil von Politik und Wirtschaft gesetzlich verankert werden.
Frauen gewinnen in Afrika mehr und mehr ihre einstige Stellung zurück. Immer mehr Frauen sind in der Politik und in der Wissenschaft vertreten. Allein 2016 wurden in Burkina Faso, Elfenbeinküste und Guinea wichtige Ministerposten mit Frauen besetzt. Der Weg zu mehr Gleichberechtigung muss schon bei den Kindern beginnen, daher ist es auch in Afrika immer wichtiger, dass Mädchen zur Schule gehen können.
Um die Bildung von Frauen zu verhindern, kommt es seit Mai 2013 vermehrt zu Übergriffen durch die Terrogruppe Boko Haram in Norden Nigeria. Durch die weltweiten Medien gelangten so die 219 entführten Chibok-Mädchen 2014 zu einer traurigen Berühmtheit. Am 14. April 2014 entführte die Terrorgruppe Boko Haram etwa 270 Mädchen aus einer Schule im nigerianischen Chibok. Während sich einige Schülerinnen befreien konnten, blieben etwa 220 der 15- bis 18-jährigen vermisst.
Doch es gibt auch ein anderes Afrika: in Sambia sind 78 Prozent aller Frauen in der Landwirtschaft tätig. Ihre Ernten versorgen 70 Prozent der über 14 Millionen Einwohner des Binnenstaates im südlichen Afrika. Schon lange gefährden billige Importe auch aus Europa die Bauern in Afrika. Zusammengefasst: Alles, was die heimische Wirtschaft gefährdet, soll in Zukunft nicht mehr importiert werden dürfen. Negative Auswirkungen von Importen auf die heimische Landwirtschaft haben die Regierung dazu veranlasst, bei der Bewältigung von Herausforderungen, denen sich der Agrarsektor gegenübersieht, proaktiv zu sein und die Einfuhr von Dingen wie Milchpulver, Kartoffeln und Gemüse zu stoppen.
„In der Geschichte Afrikas habe der Feminismus schon immer eine wichtige Rolle in der Gesellschaft gespielt – doch dies sei in Vergessenheit geraten. Der Grund: ‚Es sind stets die Männer, die Geschichte schreiben und aufschreiben‘, Über die Kriegerinnen des 18. Jahrhunderts in Nigeria oder die Frauenbewegung Ägyptens im 19. Jahrhundert sei in den Geschichtsbüchern der Welt nichts zu finden. Die Frauenbewegung in Afrika bekam erst mit der Unabhängigkeit von den Kolonialherren in den 1960er-Jahren eine Stimme; eine, die neben der Gleichheit der Menschen, egal welcher Hautfarbe, auch die Gleichheit der Geschlechter einforderte. Doch heute mangele es der jungen Generation afrikanischer Frauen an aktiven und lebenden Vorbildern.“ Sagt Sylvia Tamale.
Kommt uns irgendwie bekannt vor. Wir möchten noch einmal daran erinnern, dass wir im 21.Jahrhundert leben. Die Uhr geht immer noch vorwärts und nicht zurück!
Wir feiern nächstes Jahr 100 Jahre Frauenwahlrecht und 40 Jahre, seitdem der Ehemann nicht mehr zustimmen muss, wenn seine Frau arbeiten will.
Aber immer noch werden laut Statistiken weltweit (jährlich) ca. 66 000 Frauen von ihren Ehemännern oder Partnern getötet, meist unter brutalsten Umständen.
Vor 20 Jahren gab es eine Studie, warum Frauen sich nicht Feministen nennen wollen. Die Antwort: Der Feminismus hat durch die Medien einen negativen Ruf bekommen. Wer leitet die Medien? Genau, die Männer.
Diese Männer wollen eine feminine Frau, oder eine feminine Geliebte. Aber wettern gegen Feminismus, doch Feminismus bedeutet, sofern man Latein beherrscht: femina, feminae, feminam, femineus, feminea – weiblich!
Wenn Frau sich zum Feminismus bekennt, bekennt sie sich logischerweise zu ihrer Weiblichkeit und ist stolz, eine Frau zu sein!
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